Der erste Lockdown kam überraschend. Erst dachte ich noch, dass bereits nach kurzer Zeit meine Kurse weitergehen würden. Doch stellte sich bald raus, dass dem nicht so ist. Also richtete ich auf dieser Webseite die Unterseite "Knobeleien für Zuhause" ein und meldete mich bei Instagram an. Ich erstellte Wochenaufgaben für die Kinder bzw. übernahm sie teilweise vom "Frühes Forschen". Meine Freundin Sonia Focke erstellte Ausmalbilder mit Motiven aus dem Alten Ägypten. Auch ich versuchte mich als Zeichnerin und malte das Motiv "Pharao mit weißer Krone".
Zusätzlich bemalte ich Bastelshirts. Ich suchte Motive von Forschern und Entdeckern. So entstanden nach und nach "Einsteinchen", "Mendel junior", "Curie-Azubi", "Galileo in spe" und "DaVinci junior". "Leonardo" wie die Kids mein "DaVinci junior"-Shirt nennen, ist übrigens das beliebteste Shirt.
Dann war endlich der erste Lockdown überstanden.
Dann ging es erst einmal weiter mit den Kursen an den Schulen. Zwar mit Regeln, aber es ging weiter!
Das Bild zeigt deutlich, wie merkwürdig die Zeiten sind: Weil ich den Kurs vor dem Lockdown einfach abbrechen musste, ist das Projekt "Sonnensystem" nicht fertig geworden. Ich werde es jetzt allein zusammenbauen müssen.
Nach den Ferien ging es weiter. Zu Weihnachten bastelte ich mit den Kids kristallisierte Baumanhänger. Diesen Kurs konnte ich gerade noch beenden, dann kam der nächste Lockdown.
Ich bat meine Facebook-Freunde um Fotos von Türen. U. a. Tammy Schlemmer sandte mir Fotos, wie z. B. das von Hobbiton in Neuseeland. Ich suchte selbst noch einige aus meinem Privatarchiv so z. B. vom Meerschweinchengehege des Wildparks "Schwarze Berge" oder aus Bariloche in Argentinien. Schließlich brauchte ich ja Türchen für meinen digitalen Adventskalender.
Ich schrieb wieder Texte mit Bastelvorschlägen und Experimenten, versuchte mich erneut im Zeichnen, diesmal bei den Merksätzen für die Notfallnummern. Auch bekam ich wieder Experimentier-Blätter vom "Frühen Forschen". "Frühes Forschen" ist sozusagen das "Mutterschiff" von "Frühes Forschen Hamburg".
So war ich bis Weihnachten damit beschäftigt, meinen Adventskalender zu ergänzen.
Im neuen Jahr ging es immer noch nicht weiter. Deswegen bemalte ich zwei weitere Bastelshirts, diesmal mit Motiven, inspiriert aus dem Alten Ägypten. Links ist eine typische Szene dargestellt, nämlich "Der Verstorbene vor seinem Speisetisch". Als Vorlage diente mir die Darstellung aus dem Grab des Fürsten Sirenpowet II, aus der 12. Dynastie ( als irgendwann zwischen 2140 bis 1780 v. Chr.). Auf dem Tisch zu sehen: eine Gans, mehrere Brote, ähnlich wie heutige Baguette-Brote ( hochgestellt gemalt) und, man möge mir den Anachronismus verzeihen: ein Glas Schokocreme! Na dann: Guten Appetit!
Auf dem zweiten Shirt sind echte Hieroglyphen. Oben steht "peri" = Held und unten "scherer" =klein. Das Kind, das dieses Shirt trägt ist also "ein kleiner Held". - Ja, ich habe das Determinativ (sitzender Mann) modernisiert und ja es trägt mein Bastelshirt "Einsteinchen" und ja, das Bemalen hat mir Spaß gemacht! Muss ich erwähnen, dass "Kleiner Held" genauso beliebt ist, wie "Leonardo"?
( unbezahlte Werbung wegen Titelnennung)
Im März ging es dann endlich weiter! Wie war ich froh, endlich wieder Kinder um mich zu haben!
Im Kurs "Elektrizität" an einer Hamburger Schule bauten wir u. a. Boote aus Styrodur und probierten sie anschließend aus. Dreimal dürft Ihr raten, wer das Spritzwasser aufwischen durfte...
Aber war mir egal. Hauptsache wieder Kinder, Hauptsache wieder Kurse!